Wir trauern um unser Gemeindemitglied und unseren Kirchenmusiker Prof. Dominik Wortig. Er starb am Freitag, den 5.9.2025, nachmittags bei einem tragischen Verkehrsunfall.
Seit dem 16.2.2019 war er Mitglied unserer Kirchengemeinde. Am 1.6.2024 hat er das Amt eines nebenamtlichen Kirchenmusikers in unserer Gemeinde übernommen. Verbunden war er der Barfüßergemeinde als Mensch wie als Musiker schon seit Beginn seiner Zeit in Augsburg.
Die Nachricht von seinem Tod hat mich zutiefst erschüttert. Meine Gedanken sind bei ihm und seinen Angehörigen, besonders seinem Mann, Boris Leisenheimer, seinen Studentinnen und Studenten und seinen engen Wegbegleiterinnen und Wegbegleitern, Kolleginnen und Kollegen.
Wir verlieren mit Dominik Wortig einen begnadeten Kirchenmusiker, der „seiner" Barfüßerkirche als geistlichem Ort tief verbunden war, vor allem anderen aber verlieren wir einen einzigartigen und unersetzlichen Menschen, dem nicht nur Achtung, sondern auch tiefe Sympathie entgegengebracht wurde.
Seine Feinsinnigkeit im Umgang mit musikalischer ebenso wie mit sprachlicher Gestaltung, seine besondere „Handschrift" in der künstlerischen Ästhetik und inhaltlichen Tiefe der von ihm zusammengestellten Konzertprogramme, sein liturgisches Gespür bei der musikalischen Ausgestaltung von Gottesdiensten, seine akribische Sorgfalt und Liebe zum Detail werden wir vermissen. Vor allem aber wird uns die Herzenswärme schmerzlich fehlen, die von ihm als Person ausging, wo immer er sich mit ganzer Überzeugung für eine Sache oder für andere Menschen einsetzte.
Uns bleibt ein Schatz von Erinnerungen an ihn. Die Spuren, die er hinterlässt, bleiben. Der Schmerz, den wir in diesen Tagen empfinden, ist die Kehrseite unserer tiefen Verbundenheit mit ihm, die in all den Jahren der Zusammenarbeit entstanden ist.
Seiner grandiosen Begabung fehlte jegliche Eitelkeit. Er widmete sie den Menschen, der Kunst, seinen Studierenden und dem Lob Gottes.
Dominik Wortig stammte aus einer protestantischen Familie. Er war von seiner Kindheit an in dieser Tradition verwurzelt. Er selbst hat auf Gott gehofft und vertraut. Seine Glaubensüberzeugungen hat er gelebt. Ich vertraue darauf, dass er nun auch im Tod bei Gott geborgen ist.
„Halt mir Dein Kreuz vor, wenn mein Auge bricht. Im Todesdunkel bleibe Du mein Licht. Es tagt, die Schatten fliehn, ich geh zu Dir. Im Leben und im Tod, Herr, bleib bei mir." (EG 488, 5)
Pfarrerin Gesine Beck im Namen des Kirchenvorstandes der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Zu den Barfüßern